In den Gemeindenachrichten vom 23. Mai 2020 war ein Aufruf der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg zu lesen, Hirschkäferfunde zu melden. Der Hirschkäfer ist auf der roten Liste für Baden-Württemberg als gefährdet eingestuft. Für die Erhaltung dieser Art und die Verbesserung seiner Lebensräume sollte unbedingt Sorge getragen werden.
Inzwischen sind über den Augustenbühl e.V. mehrere Meldungen eingegangen. Man kann am noch hellen Abendhimmel in der Regel gegen 21 Uhr die Hirschkäfermännchen mit Ihren imposanten Geweihen fliegen sehen. Das Foto des Hirschkäferweibchens wurde am Bolzplatz gemacht. Der Monat Juni lädt weiter ein, Hirschkäfer zu beobachten.
Funde können unter https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/meldeplattformen/hirschkaefer gemeldet werden. Wer ein Foto machen kann, sollte dies unbedingt auch mit anhängen.
Artportrait Hirschkäfer
Der Hirschkäfer ist mit seiner Gesamtlänge von bis zu 8 cm die größte und imposanteste heimische Käferart. Die deutlich größeren Männchen haben einen breiten Kopf und kastanienbraune, geweihartige Oberkiefer. Auch Kümmerformen mit kurzen, spießartigen Oberkiefern sind bekannt. Er kommt in alten Laubwäldern - vorzugsweise mit Eichen - sowie an Waldrändern, Parks, Obstwiesen und Gärten mit einem möglichst hohen Anteil an alten Bäumen vor.
Besonders auffällig sind die Männchen, wenn sie abends - fast aufrecht in der Luft stehend - durch lichte Wälder oder entlang von Waldrändern fliegen, um sogenannte Rendezvousplätze anzusteuern. Ernst nach 5 bis 7 Jahren verlassen die Larven ihr Brutholz und verpuppen sich in in der Erde angelegte Höhlungen - den Puppenwiegen -, in denen die Larve aus Mulm und Erde einen Kokon fertigt. Noch im Herbst erfolgt die Umwandlung zum Käfer, der aber erst im nächsten Frühjahr an der Erdoberfläche erscheint.
Meldungen an die LUBW
Der Hirschkäfer ist in Deutschland seit 1935 gesetzlich geschützt und wird auf europäischer Ebene im Anhang II der FFH-Richtlinie geführt. In Deutschland wird die Art als stark gefährdet und in Baden-Württemberg als gefährdet eingestuft. Damit ein guter Überblick über seine Verbreitung entsteht, bittet die LUBW um Meldungen der Funde. Jeder kann so dazu beitragen, diese gefährdete Art zu schützen, denn nur wenn wir wissen, wo die Tiere vorkommen, können wir sie auch erhalten.
Ob einzelnes Tier, Männchen, Weibchen, viele oder auch tote Tiere, jede Meldung ist wichtig! Häufig werden Beobachtungen nicht nur im Wald sondern z.B. im Garten, Parks, Streuobstwiesen, Friedhöfen oder entlang von Forstwegen gemacht. Sollten Sie in den letzten Jahren (bis 2006) Hirschkäfer gesehen haben, können Sie uns das natürlich auch melden.
Bisherige Funde können hier eingesehen werden.
Glühwürmchen-Zeit ist um die Sonnwende
Ein weiteres Naturschauspiel kann in den Tagen um die Sommersonnwende und den Johannestag (23.6.2020) im Augustenbühl gemacht werden: unzählige Glühwürmchen kommunizieren bei Nacht, indem sie ihre Lichtsignale aussenden. Die Käfer besitzen ein Leuchtorgan, mit dem sie während der Paarungszeit zusammenfinden.