„Die Dinge haben nur den Wert, den wir ihnen geben.“ (Molière)
Der Augustenbühl e.V. veröffentlicht Beiträge in den Gemeindenachrichten über Themen, die bei unserer ehrenamtlichen Arbeit diskutiert werden. Regelmäßige Treffen ermöglichen eine vielschichtige Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen in Dossenheim. Durch diesen Austausch hat sich ein wichtiges Netzwerk gebildet. Da wir uns Bürgerbeteiligung im Entscheidungsprozess wünschen, wollen wir die Dossenheimer Bürgerinnen und Bürger über unsere Gespräche informieren.
Das dringliche Thema Wohnraum beschäftigt uns auf politischer Ebene sehr. Wir berichten auch direkt aus der schönen Natur der Bergsträßer Kulturlandschaft vor unserer Haustür. Wir wollen das Bewusstsein schärfen und den unumstrittenen ökologischen Wert des Gebiets unterstreichen. Gerne setzen wir Dialoge fort. Alle Beiträge, die wir seit der Gründung des Vereins veröffentlicht haben, können im Blog nachgelesen werden, der stets aktualisiert wird.
Der Augustenbühl e.V. hat seit November 2019 von der Gemeinde Dossenheim ein Grundstück gepachtet. Es befindet sich gleich am Anfang der Route des Blütenfestweges vom April 2019. Von „Dossenheim Nord“ und „Am Rebgarten“ kommend liegt es exponiert "Im Neuewingert“ vor der scharfen Abbiegung nach Schriesheim.
Hier hatte sich vor der Übernahme jahrelang sehr viel Müll angehäuft, weswegen der Blick auf die schöne Wiese mit einem alten Nussbaum und einem alten Wildkirschbaum verwehrt wurde. Mit vereinten Kräften konnte aller Unrat beseitigt werden.
Im Frühling stehen wilde Pflaumenbäume, die das Grundstück säumen, in voller Blüte. Unablässig singen hier zahlreiche Vögel in den frühen Morgenstunden.
Über die Sommermonate beleben Walderdbeeren und wilde Kirschen, wiegende Gräser und duftende Kräuter das gut einsehbare Gelände. Für die Schmetterlinge werden Brennnesseln erhalten. Das Heu und auch Frisches dient den Tieren im Augustenbühl als Nahrung. An den heißen Tagen erfrischen die wilden Hecken mit ihrem Schatten, bevor sich die Kirschbaumblätter im Herbst wunderbar orange verfärben. Diese erholsame Natur lässt sich vom Ort kommend schnell erreichen.
Inmitten von blühenden Bäumen fand am 30. März 2019 eine Begehung des Augustenbühls statt. Dabei wurde der Augustenbühl von Gerhard Röhner, dem zweiter Vorsitzenden des Vereins „Blühende Badische Bergstraße“, als Perle bezeichnet. Dies sollte als ein Appell an die Gemeinde Dossenheim verstanden werden, das Gebiet aus dem Flächennutzungsplan zu nehmen.
Zusammen mit dem BUND Ortsverband Dossenheim wiesen wir in Anwesenheit von Staatssekretär André Baumann vom Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg und dem Landtagsabgeordneten Uli Sckerl erneut auf die strukturelle Vielfalt des Gebiets und die hohe Bedeutung des alten Baumbestands hin.
In der RNZ vom 11. April 2019 war zu lesen:
„Die Fläche ist im aktuellen Flächennutzungsplan als Wohnbaureserve ausgewiesen. Sie grenzt an die bestehende Wohnbebauung wie an das Vogelschutzgebiet. Gerade hier leben aufgrund des immer noch gut erhaltenen Baumbestands sehr viele Vögel. Gleichwohl sei es kein Schutzgebiet. Und das aus einem rein formalen Grund.“
In der jüngst veröffentlichten Karte des Entwicklungsplans des Vereins „Blühende Badische Bergstraße“ ist der Augustenbühl als Teil der Bergsträßer Landschaft einbezogen. Im Flächennutzungsplan ist der Bereich jedoch als Entwicklungsfläche Wohnen vorgesehen. Hier zeigt sich das Dilemma zwischen Naturschutz auf der einen und Entwicklungsfläche auf der anderen Seite. Vor diesem Hintergrund gibt es für den Augustenbühl keine finanziellen Fördermaßnahmen.
Die politische Diskussion zu diesem Thema wurde in Dossenheim bis heute nicht ausreichend geführt, im Gegenteil: